Tiere in Irland (10): Spatz

Genaugenommen ist das eine Mogelpackung, denn wir begeben uns für diese Geschichte weg von der Grünen Insel nach England. Nur ist sie einfach zu schräg, um nicht erzählt zu werden. Und mit der Abbildung sind wir dann auch wieder in Irland, denn die Weberei und Schalmanufaktur McKernan in Tuamgraney (Co. Clare) hat für die Winter-Kollektion 2017 den kleinen Singvögeln der Welt mit diesem Muster ein kuschelweiches Denkmal gesetzt.

Spatzen sind, soweit uns bekannt, überall auf der Welt beliebt. Doch richtig berühmt wurde bislang nur einer, und der hieß Clarence und fiel während des Zweiten Weltkrieges einer Hobbyornithologin frisch geschlüpft vor die Füße. Die Ziehmutter studierte fortan Tricks mit ihrem gelehrigen Zögling ein.

So konnte der Spatz tschilpend Reden halten wobei er sich auf eine Dose stellte und seinen halblahmen rechten Flügel zum Hitlergruß erhob. Das Zwitschern steigerte der Vogel in furchtbares Gezeter, das jedesmal ein jähes Ende fand, wenn der Spatz sich – scheinbar ohnmächtig – zur Seite fallen ließ. Beliebt war auch seine lebensnahe Vorführung in Londoner Bunkern, wenn er auf den Ruf „Fliegeralarm“ hin in die schützende Handwölbung seines „Frauchens“ kroch und erst bei „Entwarnung“ wieder hervorkam.

Von der Presse gefeiert, wurde Clarence zum Symbol für den Durchhaltewillen der Londoner, die schwer unter Hitlers Luftangriffen zu leiden hatten.

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