Seife zum Bloomsday

Zu einem Drittel auf Korrekturfahnen entstand James Joyce‘ Roman Ulysses nach des Autors eigener Mutmaßung, was seine Verlegerin und die Drucker mehr als forderte. Nicht zu sprechen vom Umfang der Schrift, der mit 265000 Wörtern weit über die Schätzung aller Beteiligten hinausging und die veranschlagten Druckkosten entsprechend überstieg.

Wohl dem Schriftsteller, der da auf eine Verlegerin wie Sylvia Beach trifft, die im unerschütterlichen Glauben an Joyce‘ Genialität das riskante Projekt vorantreibt, das zuvor bei allen angefragten etablierten Verlagen auf Ablehnung stieß. Ein Glück auch, dass die französischen Drucker in Dijon kein Englisch konnten und nicht wussten, was sie da an anstößigem Text setzten.

Dass der Einsatz lohnen würde, war ganz und gar nicht abzusehen. Der Band war verboten und verpönt und wurde im Buchhandel mit entsprechenden Schutzhüllen als Shakespeare-Ausgabe oder andere Literatur getarnt.

Heute ist James Joyce‘ Ulysses eine Ikone. Und immer am 16. Juni wird das wohl bekannteste ungelesene Werk mit dem Bloomsday gefeiert, weit über die Grenzen Irlands hinaus.

An einem 16. Juni spielt der Roman, der Leopold Bloom durch Dublin mäandern lässt, wo er unter anderem die kleine Apotheke „Swenys“ am Lincoln Place aufsucht.

„I’ll take one of those soaps. How much are they?

-Fourpence, Sir.

Mr. Bloom raised a cake to his nostrils. Sweet lemony wax.

… He strolled out of the shop, the newspaper baton under his armpit, the cool wrapped soap in his left hand.“

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